Verborgene Schätze

Jahrhundertelang hatte der Bergbau in den Nockbergen Tradition. Mit dem Niedergang der Eisengewinnung und dem Ende des Granatabbaus infolge mangelnder Rentabilität gewann die Berglandwirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle für die Bevölkerung. Die naturnahe Bewirtschaftung der Höfe und Almen hat maßgeblich zur Entstehung der typischen Kulturlandschaft der Nockberge beigetragen. Üppig blühende Bergwiesen - oft eingerahmt von traditionellen Holzzäunen, mit Lärchenschindeln gedeckte Dächer und kulturhistorisch wertvolle Gebäude prägen das Landschaftsbild im UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge.

Auch wenn heutzutage keine Erze mehr in den Nockbergen abgebaut werden, so ist es doch einem geologischen Umstand zu verdanken, dass in Bad Kleinkirchheim in warmen Quellen gebadet werden kann. Das Wasser, das unter den grünen Almmatten in einer Kalk- und Dolomitschicht versickert, erwärmt sich auf seinem Weg in die Tiefe und tritt im Hochtal am Fuße der Nockberge als 36 °C warmes Thermalwasser wieder zu Tage.

Überlebenskünstlerinnen und duftende Wiesen

Im UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge sind wahre Überlebenskünstlerinnen beheimatet. Die Zirbe, auch bekannt als Zirbelkiefer oder Arve (Pinus cembra) bevorzugt Höhenlagen von 1.500 bis 2.500 Metern und gilt als Charakterbaum der Nockberge. Sie ist für ihre Langlebigkeit sowie ihr langsames Wachstum bekannt. Einige Exemplare im Biosphärenpark sind an die 1.000 Jahre alt. 

Die Zirbe ist nicht nur wegen ihrer ökologischen Bedeutung von Interesse, sondern auch wegen ihres Holzes und der ätherischen Öle, die vielfältig genutzt werden. Das Holz der Zirbe wird aufgrund seines angenehmen Duftes hoch geschätzt. Es findet Verwendung in der Möbelherstellung, im Innenausbau sowie in der Herstellung von Dekorationsartikeln. Zudem wird den ätherischen Ölen der Zirbe eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben, wie zum Beispiel eine beruhigende Wirkung und die Förderung eines gesunden Schlafs.

Dort, wo in den Nockbergen die Wälder in weitläufige Almwiesen übergehen, findet auch der Speik ideale Lebensbedingungen. Oft ist es sein intensiver Duft, der Wanderer auf die unscheinbare Pflanze am Wegesrand aufmerksam macht und zu einer Rast einlädt. Einfach Platz nehmen, denn der Speik ist für seine beruhigende und entspannende Wirkung bekannt und wird seit Jahrhunderten in der Volksmedizin und Parfümerie geschätzt. Heute steht der Speik im UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge aufgrund seiner Seltenheit unter Schutz. Die Gewinnung der wertvollen ätherischen Öle erfolgt nachhaltig und kontrolliert, um die Pflanzenbestände zu erhalten.